20.10.2021 - 24.04.2022
Anna Catharina Bischoff Die Mumie aus der Barfüsserkirche
Vor drei Jahren ist es einer internationalen Forschungsgruppe unter der Leitung des Naturhistorischen Museums Basel gelungen, eine bis dahin namenlose Mumie als die 1787 verstorbene Anna Catharina Bischoff zu identifizieren. Im Christoph Merian Verlag erschien das Werk 'Anna Catharina Bischoff. Die Mumie aus der Barfüsserkirche'. Diese Buchpublikation war der Anlass einer kleinen Ausstellung im Hochparterre des Museums.
Aus Anlass der Buchpublikation, die von dieser spannenden interdisziplinären Spurensuche rund um die Identität der Barfüssermumie berichtet, konnten in einer kleinen Ausstellung alle Museumsbesucherinnen und -besucher einen Blick auf die besterhaltene Mumie der Schweiz werfen.
Citizen Science-Projekt
In jahrelanger Arbeit befasste sich ein Team aus Natur- und Geisteswissenschaftlern sowie Bürgerforschenden mit der aussergewöhnlich gut erhaltenen Mumie aus der Basler Barfüsserkirche. Am Ende konnte die Identität der «Dame aus der Barfüsserkirche» entschlüsselt werden: Es handelt sich um Anna Catharina Bischoff, die 1719 in Strassburg geborene Tochter eines Basler Pfarrers, später selbst Pfarrersfrau und siebenfache Mutter. Ihren Lebensabend verbrachte sie – sehr wahrscheinlich an Syphilis erkrankt – in ihrer Heimatstadt Basel, wo ihre Krankheit auch behandelt wurde.
Das Buch zeichnet die geradezu kriminalistisch anmutende Arbeit des interdisziplinären Forschungsteams nach. Es ermöglicht überraschende Einblicke in ein Frauenschicksal des 18. Jahrhunderts und in den Alltag im Basel und Strassburg jener Zeit. Auch die Spurensuche nach den Nachfahren der Anna Catharina Bischoff brachte Erstaunliches zutage: Sie führte über Diplomaten, Revolutionäre und Dichtergattinnen zum heutigen englischen Premierminister Boris Johnson.