ÄLTESTE SÄUGETIERFUND-
STELLE Der Schweiz

Egerkingen im Kanton Solothurn zählt zu den ergiebigsten Fundstellen des Schweizerischen Eozäns. Bereits Ludwig Rütimeyer, Basler Professor für Säugetierpaläontologie und vergleichende Anatomie der Tiere, sammelte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in dieser Region.

1884 gelangte die umfangreiche Sammlung von Pfarrer Robert Cartier aus Oberbuchsiten, der während 40 Jahren in Egerkingen sammelte, ins Naturhistorische Museum Basel. Diese Sammlung bildete die Grundlage von Ludwig Rütimeyers Arbeiten über die eozänen Säuger dieser Region.
Hans Georg Stehlin, Rütimeyers Nachfolger, führte in den zwei ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts umfangreiche Grabungen in Egerkingen durch und veröffentlichte zwischen 1903 und 1916 sieben grosse Monographien über die eozänen Säugetiere der Schweiz. Darin beschrieb er auch zahlreiche neue Arten. Die Belegstücke für diese sogenannten Holotypen gehören zu den wertvollsten Objekten der Osteologischen Sammlung.

Highlights der Sammlung sind zahlreiche Affenzähne und Knochen von auf Bäumen lebenden, Lemuren ähnlichen Affen. Sie zeugen von einer ganz anderen Umwelt: vor rund 43 Millionen Jahre beherbergte ein tropischer Regenwald in der Schweiz mehr als 50 Säugetierarten.